Am 18. Februar 2021 eröffneten der Kunstpädagoge und Künstler Kilian Ihler und die Kunsthistorikerin und Kuratorin Anna Wondrak in der Georgenstraße 72 mit der Ausstellung FORMSCHNITT mit Arbeiten von Anja Buchheister, Ina Ettlinger, Sheila Furlan und Lotte Lehmann einen neuen Ort für Kunst in München.
Anna Wondrak
Kilian Ihler
Mit einer Grundfläche von 18,2 qm soll der Projektraum achtzehnkommazwei eine niedrigschwellige Plattform für Künstler*innen mit und ohne Beeinträchtigungen sein. Es ist geplant, im Besonderen lokalen Kulturschaffenden einen Ausstellungs- und Auftrittsort für ihre künstlerische Produktion zu bieten.
Mehr Infos zu den Ausstellungen erhalten Sie unter: www.achtzehnkommazwei.de
„Das Thema Inklusion ist uns ein großes Anliegen“, so die Betreiber Kilian Ihler und Anna Wondrak. Beide verfügen über jahrelange Erfahrung im Kunst- und Kulturbetrieb sowie in der inklusiven Kulturarbeit. „Wir begreifen Inklusion als eine Haltung der Offenheit. Es ist uns wichtig, Künstler*innen mit den unterschiedlichsten Hintergründen anzusprechen. Wir wünschen uns, dass sich die Vielfalt ihrer inhaltlichen Positionen in der Gestaltung unseres Programms widerspiegelt.“
Der Schwerpunkt der kuratorischen Praxis wird ferner auf Ausstellungen liegen, die gesellschaftlich relevante Themen reflektieren. Die Präsentationen sollen durch jeweils passende Begleitprogramme ergänzt werden. Veranstaltungsformate wie Lesungen, Performances oder Künstlergespräche knüpfen an die gezeigten Arbeiten an und wirken durch ihren aktuellen Bezug vernetzend in das kulturelle Geschehen der Landeshauptstadt hinein.
Schließlich ist auch angedacht, Kulturschaffenden den Raum als temporären Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, um ihre künstlerischen Denk- und Gestaltungsprozesse weiterentwickeln zu können. Diesen interdisziplinären Dialog von wechselnden Ausstellungs- und Arbeitsphasen wollen die Betreiber gezielt unterstützen und die potentiell daraus entstehenden Synergien nutzen.
Anna Wondrak und Kilian Ihler sind sich bewusst, dass es ein Wagnis bedeutet, in einer auch für die Kultur so herausfordernden Zeit einen Kunstraum zu gründen. Dennoch und gerade wegen dieser unsicheren Umstände wollen sie das Experiment gemeinsam beginnen. achtzehnkommazwei – Raum für Kunst eröffnet am 18. Februar mit einer Gruppenausstellung der vier Künstlerinnen Anja Buchheister, Ina Ettlinger, Sheila Furlan und Lotte Lehmann.
Die Stiftung Federkiel ist Pate beim Aufbau des Projektes. Unser Zweck ist es innovative und inklusive künstlerische Prozesse aktiv mitzugestalten.
Anna ist seit 2007 als selbständige Kunsthistorikerin, Kuratorin und Beraterin für zeitgenössische Kunst in München tätig. Zu ihren Schwerpunkten zählen neben der Konzeption und Umsetzung von thematischen Ausstellungen zur Gegenwartskunst die Beratung und Betreuung von Sammlungen sowie die Entwicklung von Kommunikationsstrategien für Kunst in Unternehmen. Als zertifizierte Stiftungsberaterin begleitet sie Stiftungen der Kunst und Kultur und berät Künstler und Erben zum Thema Künstlervor- und nachlässe. 2013/14 hatte sie einen Lehrauftrag in einem Kooperations-projekt zwischen dem Kulturreferat der LH München und dem Institut für Kunstgeschichte der LMU München. 2013-2018 war sie Kuratorin der Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt. 2016 gründete sie RambaldiResidence, ein Artist-in-Residence-Programm für internationale Künstler in München.
Kilian ist seit 2012 als Künstler, Kunstpädagoge und -therapeut in unterschiedlichen sozialen Projekten in München tätig. Er konzipiert und begleitet kreative Einzel- und Gruppenangebote für kunstinteressierte Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. 2015/16 hatte er einen Lehrauftrag an der AdBK München. Seit 2017 organisiert und leitet er das inklusive Atelierprojekt Ortswechsel. Darüber hinaus verfasst er Texte und kuratiert Ausstellungen zu den Themen Kunst, Inklusion und Diversität. Er ist Vorstandsmitglied bei Impulsion – Netzwerk für inklusive Kunst e.V. und Kultur und Mensch-Kunst-Leben e.V. sowie Gründungsmitglied der Künstlergruppe Fettes Fenster.