Rauminstallation
Idee, Konzept und Performance:
Peter Granser
Entwurf und Umsetzung des Raums:
Office Heinzelmann Ayadi
Die Stiftung Federkiel freut sich, in Kooperation mit dem Stuttgarter Künstler und Tee-Enthusiasten Peter Granser im Mai eine Installation zu zeigen, die zeitgenössische Kunst mit einer Teezeremonie verbindet, zu der der Künstler nach Anmeldung einlädt.
Bereits im Jahr 2018 initiierte die Stiftung Federkiel im Rahmen der Ausstellung „Ich hör die Flügel einer Schleiereule, die nie gehörten, Und find in sterneloser Nacht so meinen Weg“ eine Teezeremonie mit dem Autor Christoph Peters. Mit Peter Granser wird nun wieder eine Teezeremonie bei der Stiftung Federkiel zu Gast sein.
Inspiriert von zahlreichen mehrmonatigen Reisen nach Japan und Taiwan gründete Peter Granser (*1971 in Hannover) im Jahr 2015 gemeinsam mit seiner Frau Beatrice Theil den ITO Raum (dt.: Faden) in Stuttgart, der in ungewöhnlichen Ausstellungsformaten essenzielle Themen wie Zeit, Leere, Natur und Bewusstsein umkreist. Das Erleben von Kunst wird dabei mit dem Genuss von hochwertigem japanischem oder taiwanesischem Tee verknüpft, den Peter Granser selbst zubereitet. Ursprünglich entstanden Teehäuser im Japan des 16. Jahrhunderts als Rückzugsorte vom Stadttrubel – eine sehr zeitgemäße Idee. Die Wertschätzung des Tees und die meditative Kontemplation waren und sind dabei zentral. Auch für Peter Granser stehen Konzentration und Präzision im Zentrum, ohne sich zu sehr in den Formalitäten zu verlieren. Gleichzeitig nutzt er die Tee-Zeremonie in ihren ursprünglichen Sinn zur Kommunikation mit anderen Menschen.
Die Installation Das Ende der Welt überführt diesen Gedanken in einen neuen räumlichen Kontext. Im 1. OG des Luitpoldblock entsteht ein neuer Raum. Für diese Räume entwarfen die Designer Sami Ayadi und Jan Heinzelmann (OHA – Office Heinzelmann Ayadi) in Absprache mit Peter Granser eine schlichte Rauminstallation aus schlanken Eisenstangen, leichten Gazestoffen und reduzierten Möbeln aus rohen Spanplatten. Diese wirkt auf den Besucher als Gesamtbild und lädt dazu ein, an einer von Peter Granser geführten Tee-Zeremonie teilzunehmen. Als optische und haptische starke Architektur verbindet sich der Pavillon mit der gezeigten Kunst und der Tee-Zeremonie zu einer Einheit.
Während man ein klassisches Teehaus durch einen Gartenweg betritt, wird man hier um den Raum herum zum Eingang geführt – der Besucher bewegt sich in einen Zwischenraum, gedanklich und physisch weg von Alltag, hinein in eine andere Welt.
Im Innenraum des Kubus, den man nur in gebückter Haltung betreten kann, befinden sich drei Hocker und ein schlichter Tisch, sowie alle notwendigen Utensilien zur Teezubereitung. Hierfür beauftragte Peter Granser nach genauer Absprache den bekannten österreichischen Keramikkünstler Matthias Kaiser, der von Hand spezielle Schalen und Gefäße fertigte. Die japanische Metallkunsthandwerkerin Yumi Nakamura, deren Werke zum ersten Mal in Deutschland zu sehen sein werden, entwarf dazu die notwendige Kupferware.
Die Innenwände des Raumes sind mit großformatigen Fotografien bespannt: Im Februar 2020 reiste Peter Granser nach Hokkaido und fotografierte in der Gegend, welche die indigene Ainu als „Das Ende der Welt“ bezeichnen, den bedrohlich aufsteigenden Dampf am Fuße eines Vulkans. So wird der Besucher über die Tee-Erfahrung hinaus in eine Umgebung eingebettet, die zwischen ästhetischem Naturspektakel und unbändiger Urkraft der Natur changiert.
Zeitgenössische Teezeremonie mit Peter Granser – Termine
Information: an allen Terminen können jeweils zwei Personen teilnehmen. Es ist auch möglich, sich alleine anzumelden und die Zeremonie mit einem anderen, unbekannten zweiten Gast zu erleben.
Dauer Zeremonie mit Matcha jeweils ca. 45 Minuten (Donnerstag – Samstag)
Dauer Zeremonie mit Gyokuro oder High Mountain Oolong jeweils ca. 90 Minuten (Sonntag).
Kosten: 10 Euro pro Person
Do. | 12.5.2022 | 12.00*, 13.30*, 15.30*, 17.00* |
Fr. | 13.5.2022 | 12.00*, 13.30*, 15.30*, 17.00* |
Sa. | 14.5.2022 | 12.00*, 13.30*, 15.30*, 17.00* |
So. | 15.5.2022 | 12.00*, 14.00*, 16.00* |
Do. | 19.5.2022 | 12.00*, 13.30*, 15.30*, 17.00* |
Fr. | 20.5.2022 | 12.00*, 13.30*, 15.30*, 17.00* |
Sa. | 21.5.2022 | 12.00*, 13.30*, 15.30*, 17.00* |
So. | 22.5.2022 | 12.00*, 14.00*, 16.00* |
* bereits ausgebucht