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›Hey, you! Out there on your own sitting naked by the phone. Would you touch me?‹
Kunst | Bildung
10. Juli bis 28. September 2018
Federkiel Raum für Kunst, Bildung, Ökologie und Genuss

Klasse Olaf Nicolai
Neue Freunde & alte Bekannte

Studierende und ehemalige Studierende der Klasse Nicolai bespielen zusammen mit vielen Gästen den Raum der Stiftung Federkiel im Sommer. Der Mensch könne nur unter Bedingungen der Gesellschaft existieren haben wir gelesen. Es scheint sich bisher zu bewahrheiten und macht auch noch Probleme. Die Veranstaltungen unter dem Titel Neue Freunde & alte Bekannte versuchen jeweils unterschiedliche Herangehensweisen wie Beziehungen mit Anderen gestaltet werden können, um mit Anderen gestalten zu können.

Termine:

W4 THE RANDOMCOLLECTIVE
10. – 22. Juli 2018 | täglich 13 bis 18 Uhr
»K.A.K.: Die KunstArbeiterInnen-Konferenz«

13. Juli, 13 Uhr – 14. Juli 2018, 21 Uhr
Tagung: 30h-Event
für Gäste geöffnet: 13-18 Uhr

14. – 22. Juli 2018
Historische Aula, Akademie der Bildenden Künste München, Jahresausstellung
»We’ve come full circle« Multimedia-Installation mit Bezug auf die K.A.K.

Vom kollektiven Arbeiten, über Prozesse im Ausstellungsbetrieb bis hin zum Begriff der künstlerischen Arbeit selbst.

THE RANDOM COLLECTIVE, eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Leuten unterschiedlichster Professionen, verteilt über ganz Europa, verhandelt in einem fortlaufenden Projekt unter dem Titel W4 die Themen Arbeit und Zukunft.  Ein Archiv aus filmisch festgehaltenen Bildwelten entstand bereits innerhalb einer ersten Residency im Januar 2018. Gefördert durch den 25. Videokunstförderpreis der Stadt Bremen wurden diese in der GAK (Gesellschaft für aktuelle Kunst Bremen) ausgestellt. Trotz der Notwendigkeit einer abgeschlossenen Arbeit als Produkt, wird die Tätigkeit des künstlerischen Arbeitens permanent befragt: Vorteile genauso wie Herausforderungen des gemeinschaftlichen Arbeitens, die Rahmenbedingungen des Kunstbetriebs und nicht zuletzt der Entstehungsprozess selbst.

Dabei bedient sich das Kollektiv verschiedener künstlerischer Mittel, die von Text über Film, Theater und Performance, bis hin zur Architektur reichen. Im Zuge dieser diskursiven und selbst hinterfragenden Arbeitsweise beruft das Kollektiv nun eine szenisch-filmisch-performative Konferenz ein: Von 10. bis 22.7. nisten sich die Kunstarbeiterinnen in den Räumen der Stiftung Federkiel ein. Innerhalb fester Konferenzzeiten von 13:00 bis 18:00 Uhr täglich kann den Kunstarbeiterinnen nicht nur bei der Tagung selbst, sondern auch beim Aufbau und Abbau des Raumes, bei verschiedenen Tätigkeiten ihrer Arbeit, wie etwa Film, Performance und Bühnenbild, beigewohnt werden.

Von 13.7. 13:00 Uhr Uhr bis 14.7. 21:00 Uhr tagt das Kollektiv in einer 30h-Sitzung und kann zu gewohnten Öffnungszeiten besucht oder parallel in einem YouTube-Livestream verfolgt werden. Der Mitschnitt wird gleichzeitig live in die Multimedia-Installation „WE’VE COME FULL CIRCLE“ übertragen, welche im Rahmen der Jahresausstellung in der historischen Aula der Akademie der Bildenden Künste zu sehen ist.

***

Fragen in die Sackgassen zeitgenössischer Jahre
26. Juli 2018 | 19 Uhr
Performance von Jan Erbelding

Performance von Jan Erbelding mit Tabea Elend, Johanna Gonschorek, Paulina Nolte, Maria VMier, Florian Westphal und Katharina Pia von Schütz.

Ich bin müde, aber diese Müdigkeit ist kein resignierender Gehorsam. Ich schlafe, aber ich schlafe nicht aus Verzweiflung. Die Müdigkeit ist ein Versuch Klarheiten zu verschleiern, um nicht von Klarheiten ausgehen zu müssen. Der Schlaf nimmt dich aus der ständigen Bestätigung des Bestehenden. Vielleicht. Opti und Pessi sie sind sich ähnlich. In Kalendersprüchen haben sie sich kennengelernt, ganz in der Nähe wo mal die einfache Wahrheit wohnte. Alles oszilliert.

Ich bin müde in einem Ausstellungsraum. Jemand spricht ein Pamphlet gestelzter Sprache. Aber was der Traum ist, ist nicht das was echt die wirkliche Realität ist. Tatsachen schreiben keine komplizierten Sätze.

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leben nach zahlen
4. – 25. September 2018
Ausstellung von Ilan Bachl, Janna Jirkova, Jan Dominik Kudla, Anna M. Pascó Boltà

4. September 2018 | 19 Uhr
Vernissage mit Lecture von Franziska Konitzer

25. September 2018 | 19 Uhr
Finissage mit Künstlergespräch

›leben nach zahlen‹ ist eine Ausstellungsreihe, die der Frage nachgeht, wie „Leben“ bzw. „Lebendigkeit“ aktuell definiert wird? Wie können diese Begriffe neben dem wissenschaftlich belegten Phänomen „Leben“ in Zahlen, aufgefasst werden?

Die vier Künstler*innen Ilan Bachl, Anna M. Pascó Boltà, Jan Dominik Kudla und Janna Jirkova reagieren jeweils auf einen Vorschlag für einen spezifischen Ausstellungsraum und inkorporieren diesen in ihre künstlerische Arbeit.

Der Vorschlag für den Federkiel Raum von Anna M. Pascó Boltà macht eine Zimmerpflanze zum zentralen Objekt. Da sich ihr Erscheinungsbild drastisch zwischen Tages und Nachtzeit ändert, ist die Maranta Leuconera eine beliebte Büropflanze. Sie hat ihren eigenen Rhythmus, der sich an den der Mitarbeiter*innen der Stiftung anpasst und ist somit ein lebendiger Teil des Arbeitsalltags.

Die Pflanze im Ausstellungsraum dient als Analogie für die Arbeit von Kulturinstitutionen am Beispiel der Stiftung Federkiel. Die Stiftung kümmert sich um Wachstum und Verteidigung von Kultur und Kunst, sie hält diese am Leben.

Performance Lecture von Franziska Konitzer, freie Wissenschaftsjournalistin, baldige ehemalige Kunststudentin, lebt und arbeitet in München und wartet darauf, dass ein Stern explodiert. Sie schreibt und erzählt über Astrophysik, normale Physik, Geodäsie und was sonst noch so in der Wissenschaft passiert.

The Planting

It’s over lunch in the uni cafeteria when he blurts out the truth.

“My grandma lived off the grid,” he says.

She’s fascinated despite knowing better.

“What was it like?” she asks.

He shrugs. “They grew plants. And, uh, kept livestock.”

“Livestock?”

“Like… cows.”

“They ate them?” She sounds horrified.

“Yeah. And tomatoes.”

“Tomatoes.” She says the word as if she’s never eaten one before. “What happened?”

He takes a bite of his roll, chews, swallows.

“Ah,” she says, and they both know.

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Chinese Whispers
28. September 2018 | 19 Uhr
Simona Andrioletti und Riccardo Rudi
Soundinstallation, Fanschals und temporäre Tattoos

Im Rahmen der Verantaltungen ›Neue Freunde & alte Bekannte‹, arbeiten Simona Andrioletti (Bergamo, 1990) und Riccardo Rudi (Mailand, 1989) zusammen an der Soundinstallation Chinese Whispers.

Sieben unterschiedliche Muttersprachler, die in Deutschland leben – Italiener, Engländer, Chinese, Inder, Spanier, Araber, Franzose – sind aufgenommen worden, während sie das Gedicht Girovago von Guiseppe Ungaretti in der jeweilgen Muttersprache vorgetragen haben. Der Protagonist des Gedichtes lebt die endlose Suche eines unschuldingen Landes. Er bewegt sich in der Hoffnung eines zu finden, aber er verlässt die gefundenen Orte immer als Fremder. Die Soundinstallation besteht aus sieben auf Stativen befestigten Lautsprechern – einer für jede Sprache –, welche sich zu einem Kreis formieren. Die Lautsprecher stehen im Raum als physische Präsenz, die die übersetzten Gedichte abspielen. Chinese Whispers ist als Orchester konzipiert und das Publikum kann mit einem Libretto folgen.

Wanderer sein ist die menschliche Bedingung unserer Zeit und aller Zeiten.

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